Umweltfolgen des hiesigen Billigstroms |
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Woher kommt der Strom in Nettetal? - normaler TRIO - Strom - TRIO Natur - Was ist von Pauschaltarifen zu halten? - Was ist von Jahresverträgen zu halten? - Wie umweltfreundlich ist die Politik der lokalen Energieversorger?
Wenn das TRIO aus Nettetal, Grefrath und Viersen den Strom vom RWE bezieht, kommt der Strom aus Braunkohle- und Atomkraftwerken.Der Bezug von RWE Strom durch die Stadtwerke wurde durch einen Zeitungsartikel in der Rheinischen Post am 2. Oktober 2001 bis zum Ende des Jahres bestätigt. Seither wird (so der gleiche Artikel) der Strom von Trinel, einem Stromhändler aus Aachen bezogen. Es ist zu befürchten, dass hier indirekt weiter RWE - Strom bezogen wird.
Eine Untersuchung des Magazins ÖKO-Test beurteilte 1998 die Stromerzeugung verschiedener Stromversorger bezüglich der Umweltfolgen. Strom des RWE war danach für den Ausstoß von 760g oder 414,5 Liter des Treibhausgases CO2 verantwortlich. Und das trotz eines Atomstromanteils von 20%, der als CO2 - frei gilt. (Quelle: Ökotest, Greenpeace, eigene Berechnungen.)
Öko-Test 11/98 beurteilte den Strom des RWE 1998 vernichtend mit "nicht empfehlenswert"
Herkunft des Stromes ab 2002 unbekannt
Beim Wechsel des Anbieters auf Trianel kann ich Bestrebungen "Weg vom
Braunkohlestrom" in Nettetal nicht erkennen. Gerade wir in Nettetal sollten
aber genau hinsehen:
Wenn wir Strom aus Braunkohle verwenden, gefährden wir nach Ansicht
von Naturschützern unser Seengebiet (bedingt durch die
Grundwasserabsenkungen für Garzweiler II)
(Der als CO2 frei geltende Atomstrom wäre nur scheinbar
eine Lösung, da sein Preis durch den zugestandenen Verzicht auf eine
angemessene Versicherung
staatlich zu teuer subventioniert ist.)
Seit April 2000 gibt es einen Pauschaltarif für elektrische
Energie.
Folgerichtig muss man sich für ein Jahr festlegen.
Bei Pauschaltarifen kann es zu der ökologisch vollkommen irrsinnigen Situation kommen, dass der Kunde am Ende der Abrechnungsperiode übrig gebliebene Kilowattstunden verprasst.
Ein Jahresvertrag erschwert den Wechsel zu alternativen Anbietern. Er bedeutet
derzeit für den Lieferanten große Sicherheiten, der Kunde schreibt
aber bei weiter sinkenden Preisen "seinen" Preis fest.
Es sind weitere eingreifende Änderungen im Strommarkt zu erwarten.
("Strombörsen") In Zukunft kann der Energieanbieter theoretisch im
Viertelstundentakt gewechselt werden
(Energy-by-call-Effekt)
Fazit: wer beim Strom nur auf den Preis guckt, sollte kurzfristige Verträge machen.
Trio Natur ist ein Aufpreismodell der KoKV. Sie zahlen einen Aufpreis von 2-8 Pfennig plus MwSt. Der Mehrpreis wird zweckgebunden in die Förderung und Errichtung neuer Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien investiert.
Aus dem Prospekt der Stadtwerke geht meines Erachtens zu wenig deutlich hervor, dass nur bei 100% Strom aus erneuerbaren Quellen das Energreen - Zeichen vergeben wird. Nur dieser Strom verdient das Grüner Strom Label in Gold.
Der unbedarfte Leser dieses Prospektes könnte meinen, dass schon für 2 Pfennig/KWh plus MwSt. mit Gold zertifizierter Strom erhältlich sei.
Quellen wie die Zeitschrift "Erneuerbare Energien" 8/99 berichten unter der Überschrift "Blockieren oder forcieren", dass die Stadtwerke Nettetal eine "überhöhte Durchleitungsgebühr" für Fremdstrom verlangt. Im gleichen Atemzug wurden die Stadtwerke Viersen genannt, mit denen die KoKV gegründet wurde....
Die Kosten für Netzbenutzung finden Sie auf der Homepage: www.stadtwerke-nettetal.de oder direkt: http://www.stadtwerke-nettetal.de/netznutzung/sn1.pdf
Nach meinem Wissensstand ergeben sich weitere Kritikpunkte:
Die Stadtwerke bezahlen (nur) die gesetzlich vorgeschriebenen Vergütungen für Windkraft- oder Solaranlagen. Sie fördern oder betreiben diese nicht.
Obwohl Naturschützer vor den Folgen des Tagebaues für das Nettetaler Seengebiet warnen, gibt es in Nettetal erkennbar keine Vorbehalte gegen Strom aus Braunkohle. (s.o.)
Der TRIO - Pauschaltarif fördert Verschwendung von pauschal bezahltem Strom am Ende des Ablesezeitraumes.
Kunden, die zu einem ökologischen Anbieter wechseln wollten, wurden deutlich länger als anderswo hingehalten. Einschränkung in meinem Fall: Als nach Monaten die RP berichtete, war der Wechsel innerhalb von Stunden möglich...
Es wurde von einem Kunden, der sich eine Solaranlage aufs Dach setzen lassen
wollte Unterlagen eingefordert, die mit der Funktion der Anlage nichts zu
tun haben. Z.B. ein kostenpflichtiger Katasterauszug mit Nachweis der Lage
der Solarzellen und Abstand zum Nachbargrundstück.
(Wohlgemerkt: Diese Unterlagen wurden nicht etwa vom Bauamt verlangt!)
Die KoKV als Nachfolger der Stadtwerke hat auf Fragen zu deren neuer(?) Umweltpolitik zum Teil ausweichend geantwortet (mehr: )
Zur Selbstdarstellung der Stadtwerke in ihren Veröffentlichungen finden Sie hier ein paar kommentierte Beispiele
Zum Umgang der Stadtwerke Nettetal mit Windkraftwerkbetreibern siehe auch
Home: Energie-fuer-Nettetal.de
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